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FEUERSTELLEN UND AUSSENKAMINE (Teil 2):

FESTE FEUERPLÄTZE

TEXT: LARS WEIGELT | FOTO (HEADER): ©Iriana Shiyan – stock.adobe.com

Auszug aus:

GARTENDESIGN INSPIRATION
Das Magazin für Gartengestaltung und Gartengenuss
Ausgabe 2|2018
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HOT STUFF ZWISCHEN REPRÄSENTATION UND ZELEBRATION

Feuer besitzt elementare Anziehungskraft, ist Sinnbild für Atmosphäre und Behaglichkeit, stilvolles Ambiente und puristischen Garten-Lebens-Genuss. Im Garten ist Feuer ein wahrer Dauerbrenner mit vielen Facetten zwischen Repräsentation und Zelebration. Design trifft Lifestyle, Extravaganz Praktikabilität. Die vielfältigen Möglichkeiten, sich im Garten dem schönen Schein des Feuers hinzugeben, sind ebenso faszinierend wie das Element Feuer selbst. Unser brandheißes Titelthema wird Ihre Lust am Garten neu entfachen.

DESIGN TRIFFT LIFESTYLE

Sie sitzen gern und oft am und ums Feuer, genießen das Draußen-Leben in allen Zügen, kochen und grillen mit Begeisterung Open Air? Dann kann, dann muss es ein fester Feuerplatz sein!

Nicht jeder Garten bietet – allein schon bezogen auf die räumlichen Dimensionen – alle Voraussetzungen, die man benötigt, um den Feuerplatz der Wahl anzulegen. Aber es gibt immer auch die kleinen, einfachen und genialen Lösungen, die nicht weniger funktionell und schon gar nicht weniger stylisch sind. Sie sind die optimale Vor-Ort-Lösung für ein Optimum an Feuer-Genuss und genau deswegen einen Versuch wert. Letztlich steht es Ihnen frei, irgendwann aus der kleinen eine große Lösung zu machen. Dass es sich lohnt, das Thema Feuerstelle größer zu denken, beweisen Feuerplätze, die konsequent Funktionalität mit Design verbinden und in adäquat gestalteten Garten-Räumen Raum und Wirkung finden.

SELBER BAUEN?

Wenn Sie nicht auf ein Komplettsystem zurückgreifen und dennoch ein ganz spezielles Design umsetzen wollen und wenn Ihnen sowohl das Handwerkliche als auch das Organisatorische liegt, also die Besorgung sämtlicher Baustoffe und Bestandteile (online gibt es alles!), dann: Do it yourself! Designlinie und Materialwahl sind variier- und verhandelbar, nicht aber Brandschutz und Gesetze!

 

STANDORT GENAU ÜBERLEGEN

Wenn Feuer eine prominente Rolle im Garten spielen soll, dann muss auch der Standort dafür prominent gewählt sein. Die Blickachsen und der umliegende Gartenraum müssen sich selbstverständlich auf die Feuerstelle beziehen, die Feuerstelle selbst prägende Materialien und die Formensprache von Haus, Garten und den Räumen dazwischen aufgreifen. Für ein stimmiges Gesamtbild hilft es, wenn der Garten von Beginn an mit und um das Feuer herum geplant, Feuer nicht nachträglich hinzukomponiert wird.

In die Standortfestlegung fließen überdies noch andere, ganz wesentliche Dinge mit ein: Wie ist grundsätzlich die Wind- und Wetterexponierung (Funkenflug, Rauchabzug, Frischluft)? Werden Strom- oder Gasleitungen tangiert? Gibt es genügend Freiraum um die Feuerquelle herum (der Abstand zu Bäumen und Sträuchern muss mindestens fünf Meter betragen)? Steht die Feuerstelle auf einem ebenen, standfesten und hitzebeständigen Untergrund? Prinzipiell benötigen klassische, gemauerte Feuerstellen mit Holzbefeuerung deutlich mehr Platz als kompakte Feuertische oder vertikale Akzente aus Betonhohlblocksteinen oder Ortbeton. Um Konflikte mit Nachbarn oder Vermietern zu minimieren, sollten Sie diese frühzeitig über ihr Vorhaben informieren und auf eventuell entstehende Geruchs- und Rauchbelästigung hinweisen.

 

LOOK & FEEL(ING)

Über den Look, ob nun klassisch rustikal oder extravagant modern, entscheiden neben der Formgebung letztlich die gewählten Materialien, ihre Oberflächenbeschaffenheit und ganz explizit auch ihre Farbwirkung.

Glatte, homogen in satten, urbanen Farben strahlende Flächen wirken elegant und wohnlich, auffällig texturierte, betont griffige (naturbelassene oder künstlich gealterte) Oberflächen hingegen besitzen per se eine natürlich schöne Ausstrahlung. Wie so oft, macht die Kombination die Wirkung. Ein Feuerstellen-Design, welches in Dimensionierung, Material, Formgebung und Farbigkeit dem Garten-Raum entspricht, sorgt dafür, dass sich das besondere Feuer-Feeling automatisch einstellt. Mit Deko- und Lavasteinen oder falschen Holzkohlen („Dekor-Brennholz“) lässt sich die Illusion des schönen Flammenscheins mit jedem gasbetriebenen (Propan, Bio-Ethanol) Brenner realisieren. Einfache Gasbrenner sind ab 300 Euro zu haben, High-End-Geräte liegen bei mehr als 1.000 Euro. Die Investition lohnt aber, denn eine garantiert wohlige Atmosphäre – auf Knopfdruck – im Freien sticht jedes rationale Kalkül.

 

DIE INNEREN WERTE ZÄHLEN

Eminent wichtig für die Funktion von Kaminen, indoor wie outdoor, ist die Auskleidung der Brennkammer (Feuerraum), auf die die im Verbrennungsprozess erzeugte Hitze übergeht und von der sie wiederum wohldosiert auf die Umgebung abstrahlt oder so rasch wie möglich abgeleitet wird. Wichtig in räumlich beengten Situationen! Zur Auskleidung dienen sogenannte „Schamottsteine“ (Ton-Aluminiumoxid-Mix), die optimierte Variante klassischer Kacheln. Vermiculit-Platten (Mineralmix aus Glimmerschiefer) hingegen sind ein schlechter Wärmeleiter, aber hocheffektiv in puncto Dämmung und Isolierung. Sie beschleunigen somit immens die Erhitzung des Feuerraums und schützen gleichzeitig die konstruktiven Bestandteile des Kamins vor Hitzeeinwirkung.

Generell müssen Brennkammern so gestaltet sein, dass sich im Fall der Fälle die Auskleidung leicht und punktuell austauschen lässt. Poröse, rissige Oberflächen sind „brandgefährlich“! Beim Einlegen von Brennmaterial und bei der Reinigung sollten Sie immer darauf achten, mechanische Einwirkungen auf die Auskleidung zu minimieren.

 

Lesen Sie auch:
FEUERSTELLEN UND AUSSENKAMINE

TEIL 1: LEUCHTENDE FIX- UND ANKERPUNKTE JEDES GARTENS
TEIL 3: MOBILE FEUERSTELLEN
TEIL 4: OFFENES FEUER IM GARTEN

 

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